Tipp1:

Immer wieder werde ich von skeptischen Menschen gefragt: „Löst sich der Kuchen denn auch aus der Form?“ - Ja, das tut er. Machen Sie es nur genau so wie nachfolgend beschrieben. Dann gelingt der Kuchen immer, und er löst sich immer aus der Form.

Die Form wird mit Butter oder Margarine (nicht fettreduziert) eingepinselt (Ich bevorzuge Margarine.).

Es darf nicht zu sparsam gefettet werden. Achten Sie darauf, dass auch in die spitzen Ecken genügend Fett gelangt.

Danach wird die Form sorgfältig mit Paniermehl ausgestreut.

Der Teig wird eingefüllt.

Gegebenenfalls kann man mit einem Löffelstiel oder Holzspieß etwas nach stopfen, damit der Teig richtig in die Ecken gelangt (nicht rühren, sonst löst sich das Paniermehl von der Wand).
 

Der Kuchen wird gemäß Rezept mit entsprechender Temperatur und Zeit gebacken. Bevor der Kuchen aus dem Ofen genommen wird, soll ein Gartest gemacht werden. Dazu stechen Sie mit einer Stricknadel oder einem Schaschlikspieß in den Kuchen. Eventuell muss dann der Kuchen noch einige Minuten im Ofen bleiben. Erst wenn der Spieß ohne Anhaftungen wieder heraus kommt, ist der Kuchen gar.
 

Der Kuchen wird aus dem Ofen genommen und auf eine isolierende Fläche gestellt – am besten auf ein Küchenbrett oder ein mehrfach gefaltetes Tuch. Stellen Sie die heiße Form niemals auf etwas Kaltes, denn dabei können Spannungen und Risse in der Form entstehen. Der Kuchen soll jetzt in der Form abkühlen. Dieses Abkühlen in der Form ist fast das Wichtigste, denn dabei verfestigt sich der Kuchen, und er schrumpft etwas.

Nach etwa 60-90 Minuten, wenn sich die Form problemlos ohne Wärmeschutz wieder anfassen lässt, wird das über dem Formenrand überstehende Kuchenstück abgeschnitten. Dies verhindert, dass der Kuchen beim Stürzen auf einer Rundung zu stehen kommt und in der Mitte auseinanderbricht. Außerdem erhalten Sie so schon einmal ein „Probierstückchen“, welches Sie vor Eintreffen Ihrer Gäste unbemerkt testen können. Bei den Gugelhupfformen wäre gegebenenfalls allein aus optischen Gründen ein Abschneiden des Überstandes nötig.

Tipp 2:

Wenn Sie ein neues Kuchenrezepte ausprobieren möchten und nicht wissen welche Menge Teig Sie benötigen, halten Sie sich beim Experimentieren am besten zunächst an folgenden Richtwert: Nehmen Sie das Volumen der Backform in Milliliter. 2 Drittel davon in Gramm entspricht in etwa der geforderten Menge des Teiges. Hat die Backform z.B. 1200 ml ( 1,2 Liter) Volumen, sollte die komplette Backmischung etwa 800 Gramm wiegen. Beachten Sie bitte, dass dies lediglich ein grober Richtwert ist.

 

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Rezepte

(ein Vorwort)

 

Wenn nicht ausdrücklich anders erwähnt, sind die nachfolgenden Rezepte immer für eine Backform mit 1 Liter Rauminhalt berechnet, was weniger als der Inhalt handelsüblicher Formen ist. Das bedeutet: Hat die Form, die Sie verwenden möchten z. B. 1,4 oder nur 0,9 Liter Liter Rauminhalt, dann müssen Sie sämtliche Zutaten des Rezeptes mit 1,4 oder 0,9 multiplizieren. Multipliziert man allerdings 2 Eier mit 1,4 so erhält man als Zutat 2,8 Eier. Das ist natürlich Unsinn, und so ist an dieser Stelle ein wenig Lockerheit gefordert. Sie nehmen dann halt 3 Eier oder 2 Eier der Größe XL. Die im Rezept genannten Eiermengen beziehen sich auf Eier der Größe M.

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brauner Kaffee-Kuchen

Butter/Margarine             100 g

Zucker                           150 g

Bourbon-Vanillezucker      1 Päckchen

Eier                               2

Espresso                        90 ml

Orangensaft von              1 Orange

gemahlene Mandeln         60 g

Mehl                              220 g

Backpulver                     1 TL

Kakao                            40 g

Chilipulver                      nach Geschmack

 

Butter/Margarine und Bourbon-Vanillezucker schaumig schlagen. Eier nach und nach unterrühren, Espresso (alternativ starker Filter-Kaffee oder löslicher Kaffee), Orangensaft und Mandeln zugeben.

 

Mehl, Backpulver, Kakao trocken mischen und durch ein Sieb in den Teig streuen.

 

Chili je nach Geschmack und gaaaaanz vorsichtig nur messerspitzenweise zugeben. Chili muss man nicht haben, aber eine kakaohaltige Süßspeise mit einer leichten Pikantesse im Abgang steigert durchaus das Essvergnügen.

 

Weiter wie oben in Tipp 1 beschrieben.

 

 

Backzeit ca. 90 Minuten bei 175 Grad im vorgeheizten Ofen.

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Der Saure

(ein Zitronenkuchen)

 

Butter/Margarine                   125 g

Zucker                                 125 g

Bourbon-Vanille                     ½  Päckchen

Eier                                     2

Mehl                                    245 g

Backpulver                           1 TL

 

unbehandelte Zitrone             ½ 

Orangensaft von                   ½  Orange 

 

 

Butter/Margarine und Bourbon-Vanillezucker schaumig schlagen. Eier nach und nach unterrühren.

 

Mehl mit Backpulver trocken mischen und langsam unterrühren.

 

Die abgeriebene Schale und den Saft der halben Zitrone sowie den Orangensaft unterrühren.

 

Weiter wie oben in Tipp 1 beschrieben.

 

Backzeit ca. 60 Minuten im vorgeheizten Ofen bei 175 Grad. 

 

Wer möchte kann während des Abkühlens noch 3 bis 4 EL Zitronensaft in den Kuchen einträufeln.